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Ein schamanischer Weltatlas

Stille ist nicht nur die Abwesenheit von Lärm, sie ist das Nullpunktfeld, welches in sich den gesamten Kosmos birgt. Aus ihr entfaltet sich die ursprüngliche schöpferisch-bewusste Ur-Energie, welche wiederum Ur-Bewusstsein und Ur-Seele hervorbringt.
Ebenso wohnt die Stille in uns als unser innerster Kern. Sie bringt unser Bewusstsein (Wahrnehmen, Denken) und unsere Seele (Empfinden, Intuition, Witterung) hervor, die uns dann auf der materiellen Ebene, in unserer menschlichen Existenz handeln lassen.

So kann diese tiefste Stille der Schnittpunkt sein, an welchem der Übergang von einer Aufmerksamkeit/Welt/Realität in eine andere möglich ist.

 

Zum Weiterlesen

Das älteste Weltenmodell der schamanischen Kulturen, von dem wir wissen, ist dreigeteilt in die untere (Naturkräfte), mittlere (unsere Realität in veränderter Wahrnehmung) und obere Welt (Lehrer, Ahnen, menschliche Verbündete). Es ist als Höhlenmalerei, als Felszeichnung und als Bemalung auf den Häuten alter Schamanentrommeln zu finden, mündliche und schriftliche Zeugnisse alter und junger indigener Schamanen in vielen Kulturen verweisen darauf.

Für uns Angehörige einer hochentwickelten Zivilisation ist es sehr schwer, unsere innere Stimme, die aus unseren ältesten Erinnerungen lange vor unserer aktuellen Lebenszeit zu uns spricht, zu hören und ihrem Ruf zu folgen. Weder können wir die damalige geistige Verfassung wieder herstellen noch blindlings etwas nachahmen, was nicht zu uns gehört: Ohne Rücksicht auf unser heutiges Gehirn von Hirnstamm bis Großhirnrinde, ohne Transfer und Integration kann uns heute schamanisches Tun nicht gelingen, nicht in Wahrhaftigkeit und Überzeugung.

Wie also könnte ein heutiger schamanischer Atlas aussehen, der unser Denken beflügelt, unsere Intuition befeuert, unser Handeln leicht werden lässt und uns in Einklang bringt?

Ein Versuch:
Am Ende des Ausatmens die Atemstille ein wenig dehnen: Im Moment des unwillkürlichen nächsten Einatmens fühlen wir die Urenergie, die bewusste, schöpferische, von Nana Nauwald die "Mutter des Geistes der ersten Schöpfungskraft" (Mitschrift 2019) genannt. Sie IST, und sie ist "....Summe und Einheit aller Potentiale....Jenseits aller Dimensionen und Limitierungen, 'Ursache', 'Erfüllung', 'Vollendung' von allem, was sein kann und ist" (Carlo Zumstein, Mitschrift 2020)
Unser Denken und unsere Intuition führen uns nun vielleicht weiter in die Zweiheit von Ur-Bewusstsein (denkend, wahrnehmend) und Ur-Seele (empfindend, witternd), beide noch ohne Raum und Zeit; in diesen wird die Verdichtung zu Materie sichtbar, und nun sind wir mitten in der immer komplexeren Differenzierung, zu Mineralien, Pflanzen, Tieren und weiter zu uns: Wir Menschen als Teil der beseelten Welt, Ich-Bewusstsein denkend, Ich-Seele fühlend, Ich-Körper handelnd.
Wir schwingen unablässig zwischen der bewussten, schöpferischen Urenergie und unserer derzeitigen Lebensrealität, folgen der unendlichen Linie der Lemniskate, der liegenden Acht, deren Form um den gemeinsamen Schnittpunkt kreist, dreidimensional wie eine Kugelblüte, und die in ihren Innenkreisen alle nur denkbaren Welten birgt, wir berühren alle Jetzt-Punkte auf ihren Linien, erkunden die Welten in ihrem Inneren......

Wenn wir uns in Trance mit einem dieser Punkte, einer dieser Welten verbinden, tun wir dies absichtlich. Wir haben ein Anliegen, suchen Verstehen, Heilung, Erneuerung mit Hilfe unserer Verbündeten, die uns in der schamanischen Aufmerksamkeit begegnet sind, in einer der Welten, auf einem der Jetzt-Punkte.


Verbündete, Kräfte, Energien, Welten und Zeiten sind nicht linear, nacheinander, verschieden, sie sind alle immer mit uns verbunden, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Sie werden aktiv, sie glühen, sie "feuern", vergleichbar den verschiedenen Bereichen unseres Hirns, dann, wenn sie angesprochen, gebraucht werden, wir sie in klarer Absicht aufsuchen.

Was für Möglichkeiten tun sich auf, wenn wir unseren wahrnehmenden und intuitiv-witternden Blick heben, weiten, beginnend bei unserem eigenen Wissensfeld, uns weiter hinausbegeben in das Feld des kollektiven Wissens, der kollektiven Intuition, bis hinein in universelle und kosmische Bereiche, die schon zu groß sind für unser Denken, aber vielleicht eine Sehnsucht in uns gepflanzt haben.
Hier, genau jetzt sind wir wieder am Schnittpunkt der Lemniskaten angekommen, bewegen uns in Gleichzeitigkeit (ich erinnere mich an das Drei-Welten-Modell, jetzt in seiner zeitlichen Erscheinungsform), begegnen unseren Ur-Ahnenkräften ebenso wie spirituellen Verbündeten, Begleitern, Naturkräften in der Gegenwart und möglicherweise Ahnen aus der Zukunft.